Page 21 - Menhir_Obermeiser
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In 1806 überschreitet König Ludwig von Holland, ein Bruder Napoleons,
               die kurhessische Grenze bei Warburg mit einem Heer von 14.000 Mann.
               Das Dorf leidet stark unter den holländischen und französischen Truppen.

               Insgesamt  entstanden  der  Gemeinde  durch  den  Durchmarsch  und
               Aufenthalt  des  Militärs  laut  Rechnung  vom  12.  Mai  1814  5.147

               Reichsmark, 29 Albus und 2 Heller. Eine Bürgergarde entsteht 1809, diese
               hatte  73  Lanzen  und  einen  Degen  für  den  Feldwebel.  1814  nach  der
               Völkerschlacht bei Leipzig dringen verbündete russische Truppen vor. Im
               Befreiungskrieg gegen Napoleon ziehen 18 Männer aus Obermeiser ins

               Feld.

               1821 kommt Obermeiser vom Amt Zierenberg zum Kreisteil Hofgeismar,

               Justizamt Grebenstein. Die Schrecken der Kriege hat Obermeiser auch in
               diesem  Jahrhundert  kennenlernen  müssen.  Im  ersten  Weltkrieg  hat
               Obermeiser  21  Gefallene  zu  beklagen,  im  zweiten  55  Tote.  Beim

               schweren Bombenangriff auf Kassel am 22. Und 23. Oktober 1943 sind
               auch  aus  Obermeiser  Tote  zu  beklagen.  1945  nehmen  amerikanische
               Soldaten die Gegend in und um Obermeiser ein.


               Nach  dem  Krieg  kommen  249  Ungardeutsche,  die  aus  ihrem  Land
               vertrieben wurden, in den Ort. Die Bevölkerungszahl stieg von 1939 bis
               1946 um 83,4 Prozent. 1950 werden 901 Einwohner gezählt.


               1972 verliert Obermeiser seine Eigenständigkeit und wird ein Ortsteil von

               Calden,  zwölf  Jahre  später  wird  es  von  einer  großen  Hochwasserflut
               heimgesucht. Doch der kleine Ort mit seinen heute rund 600 Einwohnern
               hat,  vor  allem  in  der  jüngeren  Geschichte  auch  positive  Schlagzeilen
               geliefert: Im Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden“ erreicht er 1990

               den vierten Platz auf Landesebene, das Heimatmuseum wird in diesem
               Jahr  ebenfalls  gegründet.  1991  wird,  ein  Beleg  für  die  intakte
               Dorfgemeinschaft,  eine  Grillhütte  am  Rammelsberg  durch  die

               Vereinsgemeinschaft  errichtet.  1992  erhält  der  Ort  einen  neuen
               Kinderspielplatz.


               Und  nicht  zu  vergessen  ist  Obermeisers  Heimatlied,  komponiert  und
               getextet  von  Kurt  Neumeyer  “Mein  Heimatdorf,  mein  Obermeiser“,
               welches vielleicht auch bei der 975-Jahr-Feier am 03. und 04. September

               vom Gemischten Chor Obermeiser gesungen wird.


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