Page 20 - Menhir_Obermeiser
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Bildunterschrift: Der Menhir, der seit einem Jahrzehnt vor der Kirche in Obermeiser
zu sehen ist, dient den Kindern als Beliebter “Spielplatz“. Der Riesenstein hat die
Form eines U-Bootes und konnte nur dan der Hilfe der britischen Armee von einem
Feld zwischen Obermeiser und Westuffeln zu seinem jetzigen Standort gebracht
werden.
Der Stein gilt als das älteste Zeugnis einer frühen Besiedelung von
Obermeiser, das vor 975 Jahren, im Jahre 1019, erstmals urkundlich
erwähnt wurde. Mit einer Urkunde vom 04. Mai 1019 schenkte Kaiser
Heinrich II dem Kloster Kaufungen seine Güter in “Eskeberger ec
Meiscere villis in pago Hassia“. Mit dem Wort “Meiscere“ ist Obermeiser
gemeint. 1291 erwirbt Kloster Hardehausen Besitz in Obermeiser. Um
1300 führt ein hochmittelalterliche Straße von Kassel über Heckershausen
nach Obermeiser, wo sie die Warme überquert. Obermeiser ist in dieser
Zeit mit seiner Warmebrücke eine der “wichtigsten hessischen
Zolleinnahmestellen“ im Überlandverkehr. Im 30jährigen Krieg (1618 –
1648) hatte das Dorf viel zu leiden. Vom Jahr 1621 bis 1624 hat Oberst
Montegen sein Quartier aufgeschlagen; 1635 bis 1636 hat Feldmarschall
Götz die Ortschaft fünfmal geplündert.
Gut ein Jahrhundert später, beim siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763)
wird das Dorf kurz vor dem Weihnachtsfest 1757 von den Franzosen, die
von Westfalen kommend nach Kassel durchziehen, stark in
Mitleidenschaft gezogen. 1777 wird unter dem Hessischen Landgraf
Friedrich II das erste Schulhaus errichtet.
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