Page 15 - Menhir_Obermeiser
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Der Hünstein in einer aktuellen Beurteilung der Denkmalpflege:
Marburg, 12.2.2018
Sehr geehrter Herr Neumeyer,
vielen Dank für Ihre obige Anfrage vom 22.1.2018, die ich leider erst heute
beantworten kann, welche Verzögerung ich zu entschuldigen bitte.
Der in Obermeiser auf dem Kirchplatz liegende Quarzit ist hier
aktenkundig. Er wurde 1981 in der Nachbargemarkung Calden-
Westuffeln ausgeackert und 1983 nach Obermeiser geschafft und fand
dann seinen heutigen Platz auf dem Kirchplatz. Der Stein kann aus sich
heraus nicht als ehemals aufrecht gestandener steinzeitlicher Menhir
angesprochen werden.
Auffallend war und ist zwar, dass er dicht neben der seit alters so
genannten Flur "Am Hünenstein" gefunden wurde, welcher Name
durchaus auf einen früher dort aufrecht gestandenen Stein, vielleicht
wirklich ein steinzeitlicher Menhir, verweist. Aber dass der dann 1981
gefundene Stein jener namengebende Hünstein gewesen sei, kann man
nicht mehr sagen. Aufgrund der sehr unregelmäßigen Form des Steins
vermute ich, dass er ein rein natürlicher Quarzit ist - solche kommen in
dieser Gegend oft vor. Da kann auch mal ein sehr großer dabei sein.
Die Auffindung des Steins 1981 hatte mehrere Veröffentlichungen zur
Folge, die Sie sicher kennen werden:
HNA, Ausg. Hofgeismar, 11.4.1984 (Artikel „Archäologe besah sich
Gesteinsbrocken. Flurname und Fundort legen nahe: Findling ein Menhir“,
mit Foto, betr. Begutachtung durch L. Fiedler).
Fundberichte aus Hessen 26, 1986, 56 (Fundchronik).
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Dr. Klaus Sippel
-Bezirksarchäologe-
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
hessenARCHÄOLOGIE
Ketzerbach 10, 35037 Marburg
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