Page 5 - Menhir_Obermeiser
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Mittels größerer Äste und Stämme wurden die Steine aufgerichtet und in
eine vorbereitete Vertiefung im Boden gesenkt; diese wurde mit
Keilsteinen und Erdreich verfüllt. Ob beim Transport oder bei der
Aufrichtung der Menhire bereits Seile oder Zugtiere zum Einsatz kamen,
ist strittig. Bei der ersten Errichtung solcher Bauwerke im 5. Jahrtausend
dürfte es eine systematische Nutzung von Wagen und Ochsen als
Zugtieren noch nicht gegeben haben.
Menhire und Flurnamen
Flurnamen dienten oder dienen vor allem dazu, Dorfbewohnern eine
räumliche Orientierungshilfe zu geben. Da sie auch Besitzverhältnisse
aufzeigen, ist ein Großteil der Namen in Urkunden, Archiven und
Katastern dokumentiert und oft sehr alt.
Flurnamen sind oft ein guter Indikator für vor- und frühgeschichtliche
Fundstellen. Sie bilden eine wichtige Quelle für die Rekonstruktion früh-
und hochmittelalterlicher Besiedlungsvorgänge und sie liefern häufig den
einzigen Hinweis auf ein ausgegangenes Kulturdenkmal.
Namen wie “Hünen- oder Hinkelstein“, “Langer Stein“ oder “Dicker Stein“
können die einstige Existenz dieser Steinmale bezeugen.
Menhire sind oft nur schwer zu datieren, da sie nur selten mit datierbaren
Funden oder Befunden vergesellschaftet sind. Für die westeuropäischen
Menhire wird meist angenommen, dass sie aus der Zeit der
Großsteingräber stammen. Teilweise können Menhire durch
eingemeißelte Darstellungen datiert werden.
Die (Wieder-)Auffindung des Hünsteins geschah 1981 eher zufällig bei der
Bearbeitung eines Ackers mit landwirtschaftlichen Geräten. Eine
“Wiederauffindung“ deshalb, weil der Standort des Steins (oder eines
großen Steins) bei den früheren Bewohnern einige Generationen zuvor
durchaus bekannt war. Wie eben geschildert, lässt sich dies anhand der
alten Flurnamen bestätigen.
Das landesgeschichtliche Informationssystem Hessen verweist in seiner
Internetpräsentation auf alle noch bekannten früheren (und aktuellen)
Flurbezeichnungen. Unter anderem wird dabei auch ein historisches
Flurbuch aus dem Jahre 1768 für Obermeiser zitiert.
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