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Nach  der  Verabschiedung  neuer  Gesetze   zur  Unterdrückung  der
            Freiheitsbewegung durch die englische Krone wurde im September 1774 in
            Philadelphia  der  erste  Kontinental  –  Kongress  durch  die  amerikanischen

            Kolonisten einberufen.


            Alle anwesenden Vertreter der 13 Kolonien Connecticut, Delaware, Georgia,
            Maryland,  Massachusetts,  New  Hampshire,  New  Jersey,  New  York,  North

            Carolina,  Pennsylvania,  Rhode  Island,  South  Carolina  und  Virginia
            verweigerten  den  Handel  mit  England.  Daraufhin  verabschiedete   das
            englische  Parlament  eine  Verfügung  zur  Bestrafung  der  aufrührerischen
            Provinzen.  Am  19.  April  1775  fand  das  erste  Scharmützel  zwischen  einer

            amerikanischen Miliz und britischen Truppen statt; der Unabhängigkeitskrieg
            hatte begonnen.


            Als  diese  Rebellion  ausbrach,  wurden  mit  mehreren  deutschen  Staaten

            Verträge  zur  zeitweisen  Vermietung  von  Soldaten  abgeschlossen.  Mit  Hilfe
            angemieteter Truppen hofften die Briten, die als militärisch ungeübt geltenden
            Amerikaner rasch zur Raison zu bringen.


            Die Vermietung von Truppen an andere Mächte war im 17. und besonders im
            18.  Jahrhundert  ein  durchweg  anerkanntes  Mittel  der  Politik,  die

            Heereskosten so gering als möglich zu halten. Ende 1775 reiste deshalb der
            englische  Oberst  Fawcett  nach  Deutschland,  um  von  verschiedenen
            Fürsten  Truppen gegen Zahlung englischer Subsidien in Dienst zu nehmen.

            Fawcett  verhandelte  auch  mit  dem  Vertrauten  des  hessischen  Landgrafen,
            dem Generalleutnant von Schlieffen.


            Es  war  also  eigentlich  nichts  Ungewöhnliches,  als  am  15.  Januar  1776
            Landgraf Friedrich II. mit dem englischen König Georg III, die sogenannten
            “Subsidienverträge“ schloss. Darin verpflichtete sich der hessische Landgraf,

            der  englischen  Krone   12.000 Mann, dreiviertel  des stehenden Heeres,  auf
            unbestimmte Zeit zur Kriegsführung in Amerika, zur Verfügung zu stellen.



            England  erkannte  als  Gegenleistung  noch  ausstehende  Forderungen
            Hessen-Cassels aus Subsidien des 7- jährigen Krieges an. Ferner versprach
            England,  für  jeden  der  Soldaten  ein  pauschales  Werbegeld  von  30
            Reichstalern zu leisten, dazu kamen noch laufende Zahlungen in Höhe  von

            450.000  Talern,  zu  entrichten  an  die  hessische  Kriegskasse.  Desgleichen
            sollte  die  Löhnung  der  Soldaten  nach  englischem  Tarif  festgesetzt  und
            ebenfalls pauschal an die hessische Kriegskasse überwiesen werden.



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