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Inhalt
Die Situation in Hessen-Cassel im späten 18. Jahrhundert.……………3
Die Soldaten aus Obermeiser…………………………………………..….8
Die Truppenteile…………………………………………………………….15
Die Durchsetzung der Wehrpflicht/Werbung..…………………………...19
Nach dem Krieg..……………………………………………………………24
Quellenverzeichnis………………………………………………………….26
Heute wollen wir wieder einmal ein neues Kapitel aus der Geschichte von
Obermeiser aufschlagen und gehen daher zurück in die Zeit um 1775, als
sich in einigen deutschen Kleinstaaten die Landesherren an dem so
genannten Soldatenhandel beteiligt haben.
Die Situation in Hessen-Cassel im späten 18. Jahrhundert
Der siebenjährige Krieg von 1756 – 1763 war zwar längst vorüber, doch die
am Krieg beteiligten Länder und ihre Bewohner litten immer noch schwer an
den Folgen. Hessen-Cassel war arm geworden. Dies betraf natürlich vor
allem die Bevölkerung auf dem Lande. Aus den Überlieferungen wissen wir,
dass auch in den Dörfern unserer Region teilweise arge Not herrschte und
viele Witwen, alte Leute und Kinder manchmal nicht wussten, wo sie das Brot
für den nächsten Tag hernehmen sollten.
In Cassel regierte seit 1760 Landgraf Friedrich der Zweite, der seine
Residenz und das höfische Leben ganz nach französischem Vorbild
ausstattete. Das alles kostete viel Geld, dazu kam noch der Unterhalt einer
16.000 Mann starken Armee. Gemessen an der Bevölkerungszahl war
Hessen-Cassel damals eine bis zu den Zähnen bewaffnete Macht. Der
preußische Kammerdirektor Bopp hatte errechnet, dass in Preußen 1 Soldat
auf 16 Haushalte kam, in Cassel jedoch lag das Verhältnis bei 1 Soldat auf 4
Haushaltungen.
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