Page 15 - flip_am_war
P. 15

Wie auch ihre britischen Alliierten hatten die Hessen Probleme, sich an die
            äußeren Bedingungen des Kriegsschauplatzes anzupassen.

            Das  erste  Kontingent  ihrer  Soldaten  litt  in  großer  Zahl  an  den

            unterschiedlichsten Krankheiten, was zur Verzögerung des Angriffs auf Long
            Island führte.

            Ab  dem  Jahr  1776  waren  hessische  Soldaten  in  die  britische  Armee  in
            Nordamerika integriert und kämpften in vielen Schlachten und Gefechten, wie

            z. B. in der ersten Kampagne um New York und New Jersey, der Schlacht
            um Germantown, der Belagerung  von  Charleston und  als  Verteidiger  in  der
            finalen Belagerung  von  Yorktown, wo  ca.  1.300  deutsche  Soldaten  in

            Gefangenschaft gerieten.

            Man  schätzt,  dass  Hessen-Cassel  insgesamt  über  18.000  Soldaten  in  den
            Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg entsandt und dabei 6.500 verloren hat.
            Der hessische Jäger-Offizier und spätere General Adam Ludwig Ochs zählte

            1.800       hessische       Gefallene.       Der      Rest      starb     an      Krankheiten
            oder desertierte und verblieb nach Kriegsende in Amerika.

            Um während des Krieges die Verluste zu ersetzen, mussten ständig weitere
            Soldaten  gewonnen  und  nach  Nordamerika  entsandt  werden,  um  die

            vertraglich  vereinbarte  Kopfzahl  zu  halten.  Die  Verluste  auf  dem
            amerikanischen Kontinent konnten nicht sofort ausgeglichen werden, da man
            monatelang  auf  den  Ersatz  aus  Europa  warten  musste.  Hessen-Cassel

            rekrutierte deshalb auch schwarze Sklaven vor Ort als Diener und Soldaten.
            Insgesamt  dienten  115  schwarze  Soldaten  in  hessischen  Einheiten,  die
            meisten  als Tambour oder Pfeifer zur  Übermittlung  der  Befehle  auf  dem
            Schlachtfeld.


            Bereits in der ersten großen Schlacht auf amerikanischem Boden im August
            1776 überrannten die hessischen Truppen die amerikanischen Verbände. Die
            “Hessians“,  wie  die  hessischen  Soldaten  genannt  wurden,  waren  gut
            ausgebildet und deshalb überall gefürchtet. Schon von weitem konnte man

            sie am Klang ihrer Marschtrommeln erkennen.

            Die  Truppenteile,  bei  denen  die  Männer  aus  Obermeiser  gestanden

            haben:

            Das  Regiment  Rall  geht  zurück  auf  ein  im  Jahre  1703  errichtetes
            Grenadierregiment  unter  Führung  des  Generalmajors  von  Löwenstein.  Im
            Laufe  der  Jahre  erfuhr  es  mehrere  Umstrukturierungen.  Die  Niederlage  im

            Gefecht  von  Trenton  im  Dezember  1776  machte  das  Regiment  über  die
            Grenzen der Landgrafschaft Hessen-Cassel hinaus bekannt.

                                                        Seite 15 von 26
   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20